Architekturwettbewerb für den Bau des Zukunftszentrums entschieden 

 Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation Architekturwettbewerb für den Bau des Zukunftszentrums entschieden 

Der Siegerentwurf für den Bau des Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation in Halle (Saale) steht fest. Eine Jury unter dem Vorsitz von Architektin Jórunn Ragnarsdóttir wählte die Arbeit des Planungsteams Richter Musikowski Architekten und ST raum a. Landschaftsarchitektur unter 126 internationalen Bewerbungen aus. 

Außenansicht des Entwurfs

Außenansicht des Siegerentwurfes für das Zukunftszentrum

Foto: Richter Musikowski Architekten / ST raum a

Laut der Jury überzeugt der Entwurf von Richter Musikowski Architekten und ST raum a. Landschaftsarchitektur durch „leicht wirkende und zugleich prägnante Formensprache, die das Zukunftszentrzm als identitätsstiftenden Ort mit starker Wirkung im Stadtraum positioniert.” 

Bauherrin des Zukunftszentrums ist das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Für den Betrieb und inhaltlichen Aufbau des Zukunftszentrums ist der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland verantwortlich. Dafür hat er in Halle die Zukunftszentrum gGmbH als Betreibergesellschaft mit dem Bund als alleinigem Gesellschafter gegründet. Das Zukunftszentrum wird sich mit den Umbrüchen nach der Wiedervereinigung sowie gegenwärtigen und zukünftigen Transformationsherausforderungen in Deutschland und Europa beschäftigen. Ausgehend von den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Begegnung sollen dabei Diskurs und Wissensvermittlung im Mittelpunkt stehen.

Gemeinsam mit der Juryvorsitzenden stellten die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Elisabeth Kaiser, Staatsminister Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff, der Oberbürgermeister von Halle (Saale) Dr. Alexander Vogt und der Geschäftsführer der Zukunftszentrum gGmbH, Jan Büchner, den Entwurf in Halle (Saale) vor. 

„Die Umbruchserlebnisse in Ostdeutschland sind einzigartig. Der Fall der Mauer, der Weg nach 1989 – diese Erfahrungen prägen ganze Generationen. Menschen weltweit erleben tiefgreifende Veränderungen ihres Alltags etwa durch politische Umbrüche oder den Klimawandel. Das Zukunftszentrum wird eine Anlaufstelle für sie sein und fördert so den Dialog u. a. mit den Ländern Mittel- und Osteuropas. Dem Begriff Zukunftszentrum wird der Gewinnerentwurf baulich gerecht: Der Einsatz nachwachsender und lokaler Baustoffe, eine innovative Konstruktionsweise und ressourcenschonendes Bauen zeichnen ihn aus. Das künftige Zukunftszentrum wird die Innenstadt mit dem Bahnhof städtebaulich verbinden. Es wird gut erreichbar sein und viele Besucherinnen und Besucher anziehen“, sagte Elisabeth Kaiser, am Rande der Auszeichnung.

„Zukunftszentrum ist ein Ort der Kultur”


Auch Staatsminister Carsten Schneider freut sich über den nächsten Schritt auf dem Weg zum Zukunftszentum in Halle: „Ein einmaliger Ort braucht eine einmalige Gestaltung. Im Zukunftszentrum sollen die radikalen Umbrüche nach der Wiedervereinigung und der erfolgreiche Umgang damit im Mittelpunkt stehen. Denn sie bieten die Chance daraus für heutige und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen zu lernen. Das hilft unserer Gesellschaft bei den aktuellen Krisen und stärkt die Demokratie. Dafür soll das Zukunftszentrum ein vielfältiger Ort der Kultur, Forschung und vor allem des Austauschs werden. Das spiegelt sich auch in der Architektur.“

„Das Zukunftszentrum ist eine große Chance nicht nur für Sachsen-Anhalt, sondern für Deutschland insgesamt", stellt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff klar. "Es geht nicht nur um die Untersuchung der Transformation in Ostdeutschland und Osteuropa nach 1989, sondern um Lehren für die Zukunft. Wie wollen wir künftig leben? Wie können wir den Zusammenhalt in Deutschland und Europa stärken? Was sind die Trends der Zukunft in Wissenschaft und Forschung und wie können wir sie nutzen? All das sind Fragen, auf die von Halle aus Antworten gegeben werden sollen.“

Gerade für Halle (Saale) sowie die gesamte Region ist das Zukunftszentrum ein Leuchtturm-Projekt, das die Stadt und das Stadtbild positiv verändern wird. „Mit der Kür des Siegerentwurfs wird das Zukunftszentrum erheblich greifbarer", so der Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt. "Der Siegerentwurf ermöglicht Diskurs und Auseinandersetzung. Er setzt einen starken Impuls für die Identifikation mit dem Bauprojekt. Das ist gut so und notwendig. Besonders wertvoll war, dass wir die engagierten Stimmen unserer Bürgerinnen und Bürger in diesen Entscheidungsprozess einbeziehen konnten. Dies unterstreicht die demokratische Legitimation des Vorhabens. Das Zukunftszentrum wird zu einem Stück Halle (Saale) und einem architektonischen Meilenstein werden. Unsere Stadt rückt näher in das Zentrum Europas."

Weitere Entwürfe ausgezeichnet


Neben dem Siegerentwurf wurden auch weitere Plätze ausgezeichnet. Auf dem zweiten Platz wurde der Entwurf des Planungsteams Sturm und Wartzeck und
weihrauch+fischer gewählt. Der dritte Platz ging an AV1 Architekten und HDK Dutt + Kist.
Mit der Durchführung des Wettbewerbs war das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung betraut. Planungsteams aus aller Welt der Disziplinen Architektur und Landschaftsarchitektur konnten sich mit ihren Entwürfen bewerben. Im Rahmen des Wettbewerbs fand auch eine Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Halle statt. 
Die Jury setzt sich aus Fachpreisrichtern aus dem Bereich Architektur sowie Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Bundestages, der Bundesregierung, des Landes Sachsen-Anhalt, des Nutzers, der Stadt Halle (Saale) sowie Mitgliedern der Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit" zusammen. 

Geplant ist eine Nutzungsfläche des Neubaus von 14.000 Quadratmetern mit Arbeitsplätzen für bis zu 200 Personen am Verkehrsknotenpunkt Riebeckplatz. Dafür stellt der Bund rund 200 Millionen Euro für die Gesamtbaukosten bereit (Indexstand 2022). Im nächsten Schritt wird die Bundesbauverwaltung Sachsen-Anhalt nun das Verhandlungsverfahren mit den Preisträgern durchführen. Die Finalisierung der voraussichtlichen Kosten und des Terminplans erfolgen im Nachgang. Der Baubeginn könnte in 2028 erfolgen, die Baufertigstellung bis 2030.

Die städtebauliche Transformation der Liegenschaft am Riebeckplatz erfolgt in Verantwortung der Kommune und des Landes mit bis zu 67 Millionen Euro Investitionsmitteln. Die Stadt Halle (Saale) plant 2026 einen städtebaulichen Wettbewerb zur Umgestaltung des Verkehrsknotens durchzuführen. 


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